Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März habe ich mit der Journalistin Clara Nack vom Tagesspiegel über feministische Verkehrspolitik unterhalten. Der entsprechend Artikel erschien an jenem Tag im "Background" unter dem Titel "Mind the Gap". In seiner Gesamtheit darf ich ihn hier leider nicht veröffentlichen, aber die Passage mit meinen Aussagen wurde für die Nutzung auf meiner Homepage freigegeben:
Feministische Mobilität kann Verkehrswende beschleunigen
Dr. Mary Dellenbaugh-Losse (Urbanitätsforscherin und Autorin, Anm. d. Red.) hat ein Beispiel aus einer Metropole wie Barcelona parat: „Dort ist die Innenstadt sehr verkehrsberuhigt und dadurch viel gemeinschaftsfreundlicher. Die Autos sind nicht nur weg, sondern es wurde durch Kinderspielplätze und Sitzmöglichkeiten auch neues Leben hineingebracht.” Solche Ansätze würden auch die Schwelle dafür senken, die Sorgearbeit besser unter den Geschlechtern zu verteilen, weil die relevanten Räume hierfür mehr ins Zentrum rückten.
Das ist auch Grünen-Politikerin Oda Hassepaß wichtig zu betonen: „Wir müssen Rahmenbedingungen für die Umverteilung von Sorgearbeit schaffen, und wir brauchen mehr Frauen in der Verkehrsplanung.” Ihre Parteikollegin im Bundestag, Susanne Menge, sieht die größte Stellschraube beim Individualverkehr:
Der Umstieg auf feministische Mobilität, wie den ÖPNV, muss auf Kosten der Straße gehen. Ohne CO2- Steuer, eine Abschaffung der Pendlerpauschale und Parkraumbewirtschaftung in der Stadt geht es nicht. Wir müssen dem Pkw die Attraktivität nehmen.
Im Koalitionsvertrag habe die Schiene dank der Grünen schon gegen die Straße gewonnen, sagt Menge. Auch im Berliner Mobilitätsgesetz stehen die angesprochenen feministischen Verkehrsthemen (https://background.tagesspiegel.de/mobilitaet/stadtplanung-mehrraum-fuer-frauen) auf der Agenda. Man werde in den nächsten fünf Jahren viel davon auf der Straße sehen, versichert Hassepaß.
Die Hauptbotschaft all dieser Ansätze: Es gibt keinen Konflikt zwischen nachhaltiger und geschlechtergerechter Mobilität."