Mit dem zweigleisigen Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg (so genannte Weddeler Schleife) wird ein eingleisiger Engpass im deutschen Schienennetz beseitigt.
Bereits im Mai 2021 einigten sich Bund, Deutsche Bahn AG und das Land Niedersachsen auf die Finanzierung des 150-Millionen-Euro-Projekts. Jetzt müssen alle Akteure das umsetzen, was sie im vergangenen Jahr zugesagt haben.
Die Weddeler Schleife ist seit Sommer letzten Jahres im Bau. Der zweigleisige Ausbau ist Voraussetzung dafür, dass das Nahverkehrsangebot zwischen Braunschweig und Wolfsburg künftig auf einen attraktiven Halbstundentakt verdichtet werden kann. Aber natürlich profitiert vom Vorhaben auch der Fernverkehr und Güterverkehr auf der Strecke gleichermaßen.
Auf eine Anfrage von Susanne Menge, wann mit der Freigabe der zugesagten Mittel zu rechnen sei, antwortete das Bundesministerium für Digitales und Verkehr: "Derzeit wird die bundesseitige Finanzierung des zweigleisigen Ausbaus der Weddeler Schleife noch geprüft."
Dazu sagt Susanne Menge: „Der zweigleisige Ausbau der Weddeler Schleife hängt aktuell am seidenen Faden. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass das Bundesverkehrsministerium mehr als ein Jahr nach Baubeginn noch die Finanzierung über die vorgesehenen Haushaltstitel prüft. Den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für den Ausbau der Strecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg haben Bund, Deutsche Bahn, Land Niedersachsen und Regionalverband Großraum Braunschweig bereits im Mai 2021 abgeschlossen. Alle Akteure müssen ihren Pflichten nachkommen.
Es ist die Pflicht von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, diesen Vertrag gleichfalls zu erfüllen und die bereitgestellten Mittel aus dem Bundeshaushalt endlich einzusetzen.
Offenbar hängt die Finanzierung im ministeriellen Bürokratiedschungel fest. Wenn die Gelder nicht umgehend freigegeben werden, droht Ende des Jahres im schlimmsten Fall der Abbruch des Projekts. Das wäre ein verkehrspolitisches Desaster, das nur Verlierer zurücklassen würde."