Zur heutigen Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zum beklagten Abschnitt Westerstede – Jaderberg erklärt die Grünen-Bundestagsabgeordnete und Obfrau im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags, Susanne Menge:
Autobahn 20 bleibt klimaschädliches und überflüssiges Verkehrsprojekt.
Die langjährige Arbeit der Initiative und ihrer Unterstützer:innen hat sich gelohnt. Nach dem heutigen Urteil bleibt das Unverständnis darüber, warum Verantwortliche sich nicht endlich vollständig von diesem klimazerstörenden Bauwahn verabschieden.
Verkehrsplanerisch wie verkehrspolitisch ist der Bedarf für ein derartiges Autobahnprojekt bis heute nicht plausibel herzuleiten und zu begründen. Die A 20 bleibt ein Projekt aus der Mottenkiste der Verkehrspolitik. Gerade die umwelt- und klimapolitischen Auswirkungen der neuen Fernstraße wären fatal. Rund 80 Prozent der geplanten Autobahn führen durch Moor- und Marschland, wodurch dieses irreparabel geschädigt und große Mengen Kohlendioxid freigesetzt würden. Die Autobahn 20 gilt daher als das klimaschädlichste Verkehrsprojekt des Bundesverkehrswegeplans. Sie ist mit den Klimaschutzzielen schlichtweg nicht vereinbar und muss daher unterbleiben.
Zudem droht eine Kostenexplosion. Denn in den bisherigen Baukosten von rund sieben Milliarden Euro hat das Bundesverkehrsministerium die zuletzt stark gestiegenen Baupreise noch gar nicht berücksichtigt. Real liegen die Baukosten wahrscheinlich deutlich über 10 Milliarden Euro.
Da der Euro nur einmal ausgegeben werden kann, muss dieses Geld dringend in wichtige Verkehrswendeprojekte wie den Ausbau des Schienennetzes und des öffentlichen Verkehrs investiert werden.