Zur Debatte um sogenannte Privatjets sagt Susanne Menge MdB, Mitglied des Verkehrsausschusses und Berichterstatterin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für Luftverkehr:
"Wir wollen und können die Privat- und Geschäftsfliegerei durch sogenannte Privatjets nicht verbieten. Die Klimabilanz dieser Flugreisen ist allerdings katastrophal. Firmen müssen dringend an ihren Reiserichtlinien arbeiten und Flüge reduzieren. Eine schlechte Klimabilanz wird auch von Geldgebern und Kunden immer weniger akzeptiert.
Auch politisch muss alles dafür getan werden, dass die externen Kosten dieser Flüge, verursacht durch Treibhausgase, Luftschadstoffe und Lärm, in vollem Umfang ausgeglichen werden. Entscheidend ist dabei ein realistischer Preis.
In Deutschland zahlen Privat- und Geschäftsflieger im Gegensatz zu Fluggesellschaften schon jetzt eine Kerosinsteuer. Es sollte allerdings genauer geprüft werden, inwiefern Unternehmen ihren Flugbetrieb als „Fluggesellschaft“ labeln, um die Kerosinsteuer zu umgehen.
Außerdem sollen die kleineren Flughäfen, die bevorzugt von Privat- und Geschäftsfliegern genutzt werden, endlich kostendeckende Start- und Landeentgelte verlangen. Derzeit hängen diese Flughäfen am Tropf der Steuerzahler*innen. Eine solche Quersubventionierung ist angesichts aller Umstände absolut inakzeptabel.
Ebenso braucht es auch einen politischer Rahmen, der die Flottenmodernisierung zügig vorantreibt. Die überwiegend kleinen Maschinen und kurzen Strecken der Privat- und Geschäftsfliegerei sind ein geeignetes Anwendungsgebiet für weniger klimaschädliche Elektro- und Wasserstoffflugzeuge. Bis diese auf dem Markt verfügbar sind, sollte für diesen Bereich eine hohe Quote an neuartigen, weniger klimaschädlichen Treibstoffen vorgeschrieben werden. Solche Kraftstoffe sind zwar teuer, wären aber mit Blick auf die Klimagerechtigkeit mehr als angemessen."