Klimawandel und Wohnungsbau – unter diesem Motto hat die GSG Oldenburg am 07.03.2024 zu einem Diskussionsabend eingeladen.
Vor welchen Herausforderungen steht geförderter Wohnungsbau mit dem Blick auf den Klimawandel? ist die Novellierung der niedersächsischen Bauordnung ein Vorbild für andere Bundesländer? Sind neu zu bauende Mehrfamilienhäuser für Menschen mit geringem Einkommen noch finanzierbar? Diesen Fragen haben Vertreter:innen aus Politik und der Wohnungsbauwirtschaft am Donnerstagabend diskutiert.
Die Bundestagsabgeordnete Susanne Menge betont: "Soziales und Klimaschutz dürfen wir nicht gegeneinander ausspielen. Jede Nicht-Investition in klimarelevante Baustandards bedeutet langfristig höhere Belastungen durch erhöhte CO2- und Feinstaubbelastungen und steigende Heizkosten." Dr. Susanne Schmitt, Direktorin vom Verband der Wohnungswirtschaft, listete in diesem Zusammenhang andere verzichtbare Auflagen auf, durch die das Bauen deutlich günstiger gelingen könne, um bezahlbaren Wohnraum mit hohen Klimastandards zu gewährleisten.
Die Bundesländer, in deren Verantwortung Bauordnungen liegen, könnten sich daher einiges aus Niedersachsen abschauen: Umbau, Aufstockung, und Schallschutzvorgaben werden erleichtert, nicht das gesamte Gebäude muss auf aktuellen Standard gebracht werden, Dachgeschossausbau soll genehmigungsfrei werden und es gibt eine Innovationsklausel für die Gebäudeklasse E (abweichend vom Industriestandard).
Aus verkehrspolitischer Sicht bedeutet der Verzicht auf Pkw-Stellplätze nicht nur eine finanzielle Erleichterung, sondern mit dieser Verordnung aus Niedersachsen wird endlich dem unverantwortlichen Flächenverbrauch für Pkw sowie der Mobilitätswende Rechnung getragen. Integrierte Planungen mit öffentlichem Verkehr, kurzen Wege zur Arbeit und zu Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen sind das Ziel moderner und klimagerechter Quartiersplanung – bezahlbar und lebenswert.