Gestern und heute hat der EU-Afrika-Gipfel in Brüssel stattgefunden. Dort treffen sich Staats- und Regierungschefs von EU und Afrikanischer Union (AU).
Der Gipfel spielt in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle, obwohl dort wichtige Entscheidungen für die Verhältnisse beider getroffen werden könnten. Gerade heutzutage in Zeiten der Klimakrise, der Covid-Pandemie und dem Verlust von Sicherheit ist die Zusammenarbeit über Kontinente hinweg besonders wichtig.
Leider wurde die Zivilgesellschaft nicht ausreichend eingebunden. Sie kommt auf dem Gipfel nur am Rande zu Wort. Bei wichtigen Gipfeln wie diesem sollte die Beteiligung der Zivilgesellschaft in der Zukunft deutlich gefördert werden, bspw. in Form von offiziellen Engagement Groups, wie bei den G20 und G7-Formaten.
Außerdem sollten Infrastrukturprojekte einer feministischen Mobilitätsgestaltung entsprechen, um den Bedürfnissen von Frauen, Mädchen und LBTQI nachzukommen, anstatt sie wie so oft nicht zu berücksichtigen. Angelehnt an den Gender-Aktionsplan der EU und im Kontext einer feministischen Entwicklungszusammenarbeit sollte die Bundesregierung ihre Co-Finanzierung daran knüpfen.
Viele große Infrastruktur-Projekte, wie der „Global-Gateway-Initiative“ gehen auf EU-Vorschläge zurück und nicht auf Vorschläge der Afrikanischen Union. Es wird der aktuellen Lage nicht gerecht, wenn die Schwerpunktsetzung europäisch dominiert ist.